Telefonie

Genau wie SMS verfügen Festnetz- und Handy-Gespräche nicht über Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die vor mithören der Gespräche schützt. Es mag für eine Privatperson nicht ohne weiteres möglich sein ein Mobiltelefon abzuhören - so viel Crypto ist dann doch da - aber für staatliche Akteure oder deinen Mobilfunkanbieter ist das ganze kein Problem. Auch kommerzielle Anbieter von Internettelefonie wie Skype sind keine verlässliche Lösung. Allerdings kannst du mit den bereits erwähnten Apps ‘Signal’ oder ‘Threema’ Ende-zu-Ende-verschlüsselt über das Internet (Video-)telefonieren. Für Videokonferenzen, auch mit mehreren Teilnehmenden, ist ebenfalls Signal oder auch Jitsi eine Option. Jitsis Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist aber noch in der Erprobung.

⚠ Im aktivistischen Kontext ist von Telefonaten über Festnetz genau so abzuraten wie von Telefonaten mit dem Handy ⚠

An dieser Stelle auch ein Hinweis zu alten Tastenhandys:
Die Nutzung solcher Geräte kann durchaus Sinn machen. Bewegungsprofile können damit nicht so genau über Funkzellenabfragen erstellt werden, da sich die Geräte seltener mit dem Mobilfunktnetz verbinden. Da die Geräte weniger Funktionen haben, liegen auch weniger Daten auf dem Gerät. Durch die weniger komplexen Betriebssysteme ist auch die Angriffsoberfläche deutlich geringer. Auf der anderen Seite ist es aber auch nicht möglich den Inhalt des Geräts oder die getätigte Kommunikation zu verschlüsseln. Selbst die ohnehin unsichere Verschlüsselung durch das Mobilfunknetz ist bei diesen Geräten oft noch schlechter. Wenn du dir über diese Punkte bewusst bist und andere Vorteile für dich überwiegen, kannst du ein Tastenhandy nutzen. Ziehe jedoch nicht den Trugschluss, das Gerät wäre grundsätzlich sicherer nur weil es keinen großen Touchscreen hat.
Zivile Handfunkgeräte können über Verschlüsselung verfügen, in der Praxis ist das aber meistens nicht der Fall.